Hosam Katan, Gewinner des Nachwuchspreises 2017 / Fotos von Dustin Janczewski.

Hallo, Hosam. 2017 warst Du der Gewinner des Felix Schoeller Photo Award für Nachwuchsfotografen. Was ist seitdem bei Dir passiert?

Oh, es ist eine Menge passiert. Ich habe mein Buch veröffentlicht, in dem ich auch die Arbeiten zeige, die ich für den Felix Schoeller Award eingereicht habe und für die ich den Award bekam. Zudem habe ich ein neues Fotoprojekt gestartet, das ich hier in Deutschland umsetze. Ja, und dann war ich in etlichen Ausstellungen und Präsentationen meiner Arbeit beteiligt. Es waren schon zwei intensive und aufregende Jahre.

Dürfen wir fragen, wofür Du das Preisgeld eingesetzt hast?

Ja, klar! Ich habe das Preisgeld hauptsächlich für drei Dinge verwendet: Einen großen Teil habe ich in mein Buchprojekt investiert. Der Preis gab mir die Chance, das Buch in der Qualität zu produzieren, die ich mir vorgestellt hatte: Ich habe das Design nochmals verbessern können sowie die Papierqualität. Und zudem konnte ich eine höhere Auflage drucken lassen. Das hat mich sehr gefreut! Für einen weiteren Teil des Preisgeldes konnte ich fehlendes Equipment kaufen. Den Rest habe ich eingesetzt, um die Recherchen für mein neues Projekt zu starten. Dazu gehörten Ausgaben für das Reisen, aber auch um Leute zu treffen, mit denen ich gern zusammenarbeiten würde.

Was könntest Du jungen Fotografen als Tipp für ihren Werdegang geben?

Mein Rat ist: Mach’ die Kamera zu deinem besten Freund! Sei offen und gebe dein Bestes, um die Menschen zu verstehen, die du fotografierst – oder das Thema. Gib’ nie zu früh auf, bleib’ dran, auch nach Rückschlägen, irgendwann kommt eine Inspiration, die dich wieder beflügelt und neu motiviert. Habe keine Angst, Projekte zu realisieren, an die du glaubst. Nutze die Angst eher als Erinnerung daran, vorsichtiger zu sein.

Würdest Du jungen Fotografen empfehlen, beim Felix Schoeller Photo Award einzureichen?

 Ja, unbedingt. Sie sollten aber nur ihre besten Arbeiten einreichen. Es lohnt sich, allein schon die Erfahrung zu machen – man kann seine Arbeit im Vergleich zu anderen sehen und sie möglicherweise besser einordnen.

Wie sehen Deine neuen Projekte aus? Kannst du uns etwas darüber verraten?

Momentan arbeite ich an drei verschiedenen Projekten gleichzeitig. Ich kann aber nur eines etwas näher beschreiben. Es handelt sich um das Thema Integration in Deutschland. Es wird die Situation aus der Flüchtlingsperspektive erzählen. Das Projekt soll die Herausforderungen in verschiedenen Gesellschaftsschichten aufzeigen und ein größeres Bild über das Gesamtthema zeichnen.

 Eine letzte Frage noch: Wirst Du auch am diesjährigen Felix Schoeller Photo Award teilnehmen?

 Ja, klar! Ich freue mich schon auf den Wettbewerb mit zahlreichen renommierten Fotografen aus aller Welt!

Vielen Dank und viel Glück, Hosam.